Facebook Beitrag - DER WINDCHILL - FAKTOR
Kennt ihr den „Windchill“ Faktor? Möglich, dass ihr das Wort noch nicht so oft gehört habt, aber das Phänomen des „Windchill“ habt ihr, so wie wir, sicherlich schon gesehen oder sogar an Euch selbst erleben müssen.
Uns werden in der Praxis immer wieder Tiere mit Muskelschmerzen aufgrund von Verspannungen vorgestellt, in der Anamnese erfahren wir dann u.a. von:
• einer Fahrt im offenen Pferdehänger oder Klimaanlage, ohne Decke
• einer Spritztour im Cabrio an Herbsttagen
• einer Schwimmrunde im mittlerweile recht kalten Teich oben am Berg und danach ein längerer Abstieg ins Tal, mit durchnässtem Fell
• usw.
Diese scheinbar harmlosen Unternehmungen können schnell zu muskulären Problemen führen, weil die tatsächlich gefühlte Temperatur bei (Fahrt) Wind und Zugluft, deutlich niedriger ist, als die gemessene Außentemperatur. Daher kommt es viel schneller zu Frösteln, Unterkühlungen und ggf. auch zu schwereren körperlichen Schäden – die Tiere leiden unter Schmerzen.
Der Maßeinheit für den Wärmeverlust ist der sogenannte „Windchill-Faktor“.
Hier ein Beispiel:
+10° Außentemperatur bei 50 km/h (Fahrt)Wind fühlen sich an wie +5°
+ 6° Außentemperatur bei 50 km /h (Fahrt)Wind fühlen sich an wie 0°
+ 2° Außentemperatur bei 50 km/h (Fahrt)Wind fühlen sich an wie -5°
(Weitere ausführliche Tabellen findet ihr im Internet)
Natürlich ist dieser Wert individuell und abhängig von z.B. der Dichte des Fells, dem Alter, Ernährungszustand und dem Allgemeinzustand – nicht jedes Tier wird krank, wenn einmal der Wind bläst.
Es steht aber fest, dass gerade in dieser Jahreszeit, in der man einen Ausflug bei Sonnenschein beginnt und schon mal erst beim Aufziehen der Nebelschwaden nach Hause zurück kommt öfter übersieht, dass Pferd/Hund zu lange der Kälte ausgesetzt waren und sich nicht am Abend wie wir in die heiße Badewanne legen können. Denkt in den nächsten Wochen daran – bei Euren eigenen Tieren und natürlich auch bei Euren Patienten.
Alles Gute
Euer Team von Zentrum Tier